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Finanzlexikon: importsubstitutionspolitik

importsubstitutionspolitik

Als Importsubstitutionspolitik bezeichnet man entwicklungspolitische Ansätze, die auf die Ersetzung von Importen durch Inlandserzeugung zielen.

Erwartungen an die Importsubstitution

Da viele Entwicklungsländer eine von Industriegütern geprägte Importstruktur haben ist ein wichtiger Aspekt von Importsubstitution de facto oft die Industrialisierung, was besonders von Ländern des asiatischen Raumes in der Mitte des 20. Jahrhunderts praktiziert wurde. Als Vorteil einer solchen Politik wurde die Tatsache, dass die Absatzmärkte nicht erst aufgebaut werden müssen, angesehen. Erwartet wurden vor allem wachstumspolitische, beschäftigungspolitische und Zahlungsbilanzpolitische Effekte. Im einzelnen sind dies sekundäre Wachstumsimpulse, Devisenersparnisse v.a. durch Ersatz von Konsumgüterimporten und Ausweitung der Beschäftigung in den neuen Industrieen.

Instrumente der Importsubstitution

Im wesentlichen verlangen Vertreter von Importsubstitutionspolitik entwicklungspolitischen Protektionismus.

In agrarisch geprägten Gesellschaften mit hoher verdeckter Arbeitslosigkeit liegt das Grenzprodukt des Produktionsfaktors Arbeit meist erheblich unter dem tatsächlich gezahlten Durchschnittslohn. Das hat zur Folge, dass in den Industrien erhöhte Nominallöhne gezahlt werden müssten um, diese attraktiv für Arbeitnehmer zu gestalten. Da diese am Weltmarkt nicht wettbewerbsfähig seien, rechtfertige dies protektionistische Schutzzölle, um über erhöhte Inlandspreise für die Expansion dieser Sektoren notwendige niedrigere Reallöhne durchzusetzen.

Schutzzölle erscheinen auch geeignet um Direktinvestitionen und Produktionsverlagerungen ausländischer Investoren anzuregen.

Temporäre Protektion (Erziehungszölle) sei auch von Nöten, um in jungen lokalen Industrien Lern- und Wachstumsprozesse zu fördern und somit das Hineinwachsen in optimale Betriebsgrößen (Skalenerträge) zu ermöglichen.

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